… vor 50 Jahren. Der SV-Drevenack bekommt eine neue Fahne
Das Jahr 1973 war für den Schützenverein Drevenack ein besonderes, da der Verein eine neue Fahne erhalten sollte. Auf dem diesjährigen Schützenfest sollte ein Festakt mit Fahnenweihe stattfinden. Die alte Fahne, seit 1904, war in die Jahre gekommen, Symbole und Motto darauf nicht mehr zeitgemäß. Diese Fahne war im Jahr 1904 enthüllt worden, da die vorherige bei einem Brand in der Gaststätte „Trotzenberg“ verloren gegangen war.
Eine Fahne ist immer etwas besonderes in einem Verein oder Verband und symbolisiert die Verbundenheit damit. Sie wird bei offiziellen Auf-tritten und Anlässen der Öffentlichkeit präsentiert. Sie beinhaltet, als Beispiel des Schützenvereins, die Verbundenheit und Traditionspflege mit der Heimat. Die alte Fahne von 1904 war noch etwas „wilhelminisch“ geprägt, mit preußischem Adler und Motto „Ueb Aug` und Hand für`s Vaterland“; soll heißen: Hab ein gutes Auge und ruhige Hand um die Heimat zu schützen. Dieser Wahlspruch bringt eine patriotische Gesinnung zum Ausdruck. Er umschließt auf der einen Seite der Fahne die Darstellung des preußischen Adlers, der in seinen Fängen eine mit Eichenlaub unterlegte Schützen-scheibe hält. Unterhalb dieser Scheibe ist in der Mitte ein Pulverhorn, rechts und links davon über-kreuzt Darstellung von zwei Gewehre zu sehen.
1972 beschloß der Verein die Anschaffung einer neuen Fahne, und man wurde sich nach Beratung und Austausch schnell über deren Aussehen und Gestaltung einig. Die Vorderseite zeigt den zum Vereinssymbol gewordenen „Drevenacker Sandhasen“ über eine Schützenscheibe und zwei gekreuzte Gewehre mit den Jahreszahlen 1788 – 1973. Die Rückseite trägt das Gemeindewappen, umrahmt vom Wahlspruch „ALTES ERHALTE – NEUES GESTALTE“. Am 2. Schützenfesttag 1973 erfolgte dann in einem Festakt die feierliche Enthüllung der neuen Fahne. Nach Begrüßung durch den Präsidenten Ernst Dames, hielt der in Drevenack „kurz verweilende“ Pfarrer Günter Baer die Festansprache und nahm die Fahnenweihe vor. Pfarrer Baer ging in seiner Ansprache besonders auf den Wahlspruch ein und hob hervor, daß hierin eine große Verpflichtung zum Alten liege, gleichzeitig aber auch Auftrag für die Zukunft. Die Damen des damaligen Vorstandes stifteten einen Wimpel zur neuen Fahne.
Eine große Anzahl Zuschauer aus Drevenack und Abordnungen von 15 Nachbarvereinen mit deren Fahnen nahmen an der Veranstaltung, erstmals auf dem neuen Festplatz teil. Musikalisch wurde sie vom Musikzug-Lackhausen begleitet, da die „Isselburger“ zu dem Zeitpunkt verhindert waren. In einem abschließendem Defilee und Marsch durch die Gemeinde endete dieser Große Tag in der Vereinsgeschichte des SV-Drevenack.
Bildtexte:
Alte und neue Fahne am Hause Dames:
Präsident Ernst Dames, VizepräsidentHeinrich Spickermann
Alte Fahne von 1904:
Teilansicht
Neue Fahne:
Seite mit Vereinssymbol, Gemeindewappen
Neue Fahne bekommt den Wimpel der Vorstandsfrauen:
v.l.: Fritz Reßing, Wilma Spickermann,
Lisbeth Dames, Alfred Terstegen, Gerd Köster, Alfred Bergmann.
Beritten v.l.: Gerhard Bergmann, Ewald Weber,
Friedhelm Schulte-Bunert, Heinrich Lange.
Quellen: Archiv SV-Drevenack und Festschrift 1988
Text und Bilder: Armin Spickermann